In diesem Podcast erwartert Sie ein Podiumsgespräch, in dem ein Erfahrener, der den Maßregelvollzug lange Jahre von hinter den Mauern erlebt hat, eine Angehörige, die ihre Erfahrung von vor den Mauern schildert, eine Selbsthilfeaktivistin, die ihre wichtige und hartnäckige Arbeit in diesem Feld beschreibt und SIe erfahren die Sicht aus der gemeindepsychiatrischen Perspektive und wie eine stationäre und ambulante Verzahnung im Maßregelvollzug in Dresden und Leipzig gelingen kann.
Hier gelangen Sie zum Podcast, der Bestandteil der Serie "Vom Wachsaal in die Gemeinde - 45 Jahre deutsche Psychiatrie - na und?" ist.
Weiter Infos und LInks zu weitern Folgen dieses Podcasts finden Sie in dieser Rubrik "Film & Audio" hier auf Forensik.de.
Psychisch kranke Straftäter landen nach einer Verurteilung nicht im Gefängnis, sondern im Maßregelvollzug. Das Modell leistet allerdings nicht, was es soll, sagen Kritiker. Sie fordern ein Ende der Anstalten und neue Ansätze. Hören Sie hier einen Beitrag des Deutschlandfunks vom 16. April 2023.
Wie können psychisch kranke Straftäter zurück in die Gesellschaft finden? Die Rostocker Forensik arbeitet mit als eine der ersten in Deutschland mit sogenannten Genesungsbegleitern. Das sind Menschen, die selbst eine schwere Krise erlebt haben und jetzt anderen helfen. Wer selber einmal eine schwere Krise erlebt und überstanden hat, der kann oft anderen helfen, die noch mittendrin stecken. Dieser Gedanke steht hinter dem Prinzip der sogenannten Genesungsbegleiter. In vielen Bereichen der Psychiatrie, in Wohngruppen und Beratungsstellen, sind sie bereits etabliert. Bisher eher selten genutzt wird der Ansatz dagegen bei der Behandlung psychisch kranker Straftäter – zu Unrecht, finden Wissenschaftler der Universität Rostock. Seit einiger Zeit arbeitet deswegen Kai Gerullis als Genesungsbegleiter in der Forensischen Klinik im Rostocker Stadtteil Gehlsdorf.
[Hier] geht's zum Beitrag des Deutschlandfunks.
Der Reporter Frank Seibert widmet sich in diesem Beitrag von "Die Frage" den Themen "Was passiert mit psychisch kranken Straftäter*innen? Wie gehen wir mit Schuld um?" [Hier] können Sie nachschauen & -hören. "Die Frage" ist ein journalistisches funk-Format, zugehörig zum Online-Medienangebot und Content-Netzwerk für Jugendliche & junge Erwachsene von ARD und ZDF.
Der Gedanke, selbst einmal aufgrund einer seelischen Notsituation Patient*in einer psychiatrischen Einrichtung zu sein, ist für viele Menschen unvorstellbar. Klischees von Zwangsjacken und Mitpatienten, die durch Medikamente wie Zombies wirken, sind weit verbreitet. Die Gefahr ist, dass dadurch Menschen, die Hilfe brauchen, von der Psychiatrie abgeschreckt werden. Gleichzeitig führen solche Vorstellungen zur Stigmatisierung von Menschen mit Psychiatrieerfahrungen.
In diesem Film geht es darum, wie Betroffene die Psychiatrie tatsächlich erleben – positiv wie negativ. Anhand mehrerer Beispiele wird die Ambivalenz vieler Erfahrungen nachgezeichnet. Insbesondere Zwangseinweisungen sind ein tiefer Eingriff in die persönliche Selbstbestimmung. Doch immer wieder kommt es dabei zu Fehleinschätzungen, die für die Betroffenen traumatisierend sein können. Die Protagonist*innen dieses Films beschreiben aus ihrer persönlichen Sicht, welche Maßnahmen sie selbst als sinnvoll und helfend erlebt haben und wann die Grenzen zur Übergriffigkeit überschritten wurden.
Nähere Informationen finden Sie [hier]. Infos zu Ausleihe, Kauf und Lizenzarten finden Sie [hier].
Dieser Film zeigt das Leben und die Wirklichkeit im Maßregelvollzug aus der Sicht suchtkranker Straftäter, fernab der Gesellschaft mit ihren eigenen Regeln und Gesetzen. Zwischen dem alltäglichen Kampf gegen den Suchtdruck, die eigene Schuld und die Einsamkeit betrachtet der Film dabei die Menschen hinter dem Profil des Täters. Menschen, die versuchen, die letzte Chance ihres missglückten Lebens wahrzunehmen, anstatt in den aussichtslosen Abgründen der Gefängnisse erneut hoffnungslos zu verschwinden. Ein Film, der sensible Einblicke in eine für Außenstehende normalerweise verschlossene Welt preisgibt und Menschen zeigt, die in dieser Form selten von der Gesellschaft wahrgenommen werden.
Ein Film von Bodo Swobodnik.
Filmstart: 03.05.2018
Nähere Infos hier.
Hinweis: Dieser Film ist lediglich für nicht-kommerzielle Zwecke über eine Bildungslizenz erhältlich; Einzelheiten [hier],
Ein Dokumentarfilm des Medienprojekts Wuppertal über 3 Frauen, die in der Forensik einen Ausweg aus dem Kreislauf von Missbrauch, Sucht, psychischer Erkrankung, Gewalt und Kriminalität suchen.
Die Premiere war am 05.03.2018.
Nähere Infos, auch zu Bezugsmöglichkeiten, unter www.medienprojekt-wuppertal.de
Zwölf Tage – das ist die Frist, innerhalb derer in Frankreich ein Psychiatriepatient nach der Zwangseinweisung eine Anhörung vor Gericht bekommen muss, rund 90.000 Menschen durchlaufen im ganzen Land jährlich diese Prozedur.
Für seinen neuen Film bekam der legendäre Regisseur und Fotograf Raymon Depardon als erster Filmemacher überhaupt Zugang zu diesen Verfahren und dokumentierte zehn Fälle in einer Klinik in Lyon.
Die Kamera agiert sensibel und wahrhaftig, sie konzentriert sich auf die Patientinnen und Patienten oder nimmt die richterliche Instanz in den Blick.
Die Sachlichkeit der Methode ist erhellend und hilft der Empathie des Zuschauers auf die Sprünge: In seltener Klarheit sieht man den großen Schmerz, der allen psychischen Erkrankungen zugrunde liegt. 12 TAGE zeigt Depardon abermals als meisterhaften Beobachter und großen Humanisten des dokumentarischen Kinos.
Trailer, Kritiken, Termine & Orte der Vorführungen etc. finden Sie hier.